Geschichte Vereinsgründung in 1980 und Aufbau der Parkbahn ab 1995

Es begann alles im Jahr 1980!

Am 30. Januar trafen sich 16 begeisterte Eisenbahnfans und gründeten den Verein „Dampfbahner Plochingen“.

Schon vorher war die Begeisterung für den Dampfmodellbau groß. Es bestand Kontakt zu Karl Wizemann, der den angehenden Dampfbahnern anlässlich eines Plochinger Stadtfestes im Jahr 1979 einen 5-Zoll Schienenkreis sowie eine Dampflok und Sitzwagen zur Verfügung stellte. Die Plochinger Bevölkerung war über dieses damals unbekannte und ungewöhnliche Hobby erstaunt und gab wohl die Initialzündung dieses Hobby in Plochingen als bekannte Eisenbahnerstadt zu etablieren.

In der Gründungsversammlung wurde eine vorher ausgearbeitete Vereinssatzung beschlossen, als Erster Vorsitzender des Vereins wurde Horst Beck gewählt, der dem Verein bis 1986 vorstand. Danach übernahm Roland Wobser das Amt des 1. Vorsitzenden und lenkt die Geschicke des Vereins bis 2013. Es folgten als Vorstand Kai Schmitt bis 2015 und ab 2015 Jan Hackenberg.  Der Antrag auf Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Esslingen wurde gestellt und erfolgte am 13. Mai 1980.

Nachdem die Vereinsmitglieder anfänglich im Werkraum der Realschule sich wöchentlich zum gemeinsamen basteln getroffen hatten, stellte uns die Stadt 1982 einen Kellerraum zur Verfügung, der von uns als Werkstadt eingerichtet wurde. Ab jetzt konnte der Lokomotivbau beginnen. Gemeinsam haben wir zuerst ein Diesellok V60 in 5-Zoll gebaut, danach folgte die Dampflok „Württembergische C“ in 5-Zoll. Zum Personentransport bauten wir mehrere Sitzwagen.

Mit diesen Lokomotiven wurde dann auf dem jetzt erworbenen Knupfer-Schienenoval zu den verschiedensten Anlässen Fahrbetrieb durchgeführt. So schuf sich der Verein eine finanzielle Grundlage für spätere Investitionen.

Schon im Jahr 1982 haben wir bei der Stadtverwaltung eine Anfrage nach Überlassung eines Grundstücks zu Bau einer festen Gleisanlage gestellt und erhielten auch eine Zusage, auf dem alten Festplatz am Neckar eine Gleisanlage bauen zu dürfen. Es wurden Pläne gezeichnet, Überlegungen für die Materialbeschaffung angestellt, Gespräche geführt. Aber es klappte nicht.

In den folgenden Jahren wurden wir immer wieder mit der Zuteilung des Grundstücks vertröstet, da für die Region am Neckar im Zusammenhang mit dem geplanten Kraftwerksneubau Grünordnungspläne erstellt werden sollten. So blieb uns weiterhin nur die Möglichkeit unsere Fahrzeuge und damit unsere Vereinsarbeit auf einer mobilen Gleisanlage vorzuführen.

Im Jahr 1990 erhielt dann die Stadt Plochingen den Zuschlag eine Landesgartenschau im Jahr 1998 durchzuführen. Dies nahmen wir zum Anlass, erneut unser Bemühen nach einem Grundstück vorzutragen und erhielten die Zusage im Gartenschaugelände eine Bahnlage bauen zu dürfen. Als Übergangslösung bot uns die Stadt gleichzeitig ein Grundstück an, welches als Erddeponie genutzt wurde, auf dem wir ein sogenanntes Provisorium errichten durften, um nicht noch einmal 8 Jahre auf eine feste Gleisanlage warten zu müssen.

Video von der Interimsanlage Schafhausäcker

Mit viel Engagement gingen wir dann ans Werk und erstellten mit beträchtlichem Aufwand eine kleine, aber liebevoll gestaltete Gleisanlage. Die Fahrstrecke betrug 270 Meter. Es waren Abstellgleise, ein Brückenbauwerk sowie ein Container zu Einstellen der Fahrzeuge und des Materials vorhanden. Am Himmelfahrtstag 1994 wurde die „Bahnanlage in den Schafhausäckern“ mit viel Publikum eröffnet und war danach ein beliebter Treffpunkt für manchen Familienausflug. Parallel dazu liefen dann jedoch schon die Planungen für die Anlage im Gartenschaugelände. Mit dem Landschaftsarchitekten mussten die Pläne immer wieder besprochen werden bis endlich der Gleisplan und die Gebäude nach unseren Wünschen Berücksichtigung fanden. Mit der Stadtverwaltung wurde die finanzielle Machbarkeit abgeklärt und die Pachtverträge ausgehandelt.

Im Februar 1996 begannen dann die Bauarbeiten für die Bahnanlage im Gartenschaugelände. Zuerst wurde der dort bestehende Geräteschuppen (und ehem. Schafstall) als Werkstatt ausgebaut. Jetzt konnten die geplanten 1500 Meter Gleise mit den Spurweiten 5 + 7 1/4 Zoll produziert werden. In der noch bestehenden Kellerwerkstatt wurde an der Dampflokomotive „Österreichische U“ gearbeitet. Bis zum Beginn der Gartenschau im April 1989 entstand eine Bahnanlage mit 1200 Meter Rundkurs, der sich raffiniert durch das Gelände schlängelt, ein 4-gleisiger Bahnhof für Züge bis 30 Meter Länge, Anheizgleise mit Drehscheibe, Container zum Abstellen der Fahrzeuge, 16 Personentransportwagen für 2 Zuggarnituren, Wagen zum Transport von Rollstuhlfahrern, ein Vereinsheim mit Kiosk und die schon erwähnte Werkstatt. die kurze Bauzeit von nur 26 Monaten erforderte enormen Einsatz von jedem Vereinsmitglied. So konnte fristgerecht Anfang April die Bahnanlage samt Fahrzeuge vom TÜV abgenommen und die Zusicherung der pünktlichen Aufnahme des Fahrbetriebes in der Gartenschau eingehalten werden. So drehten die Züge von Ende April bis Anfang Oktober an 190 Tagen ihre Runden und beförderten 114.000 Gartenschaubesucher. Dies war jedoch nur möglich, weil sich die Dampfbahnfreunde Sindelfingen bereiterklärten , uns für den zweiten Zug mit einer Lok Mölm auszuhelfen. Auch fanden viele Dampfbahner von anderen Vereinen den Weg nach Plochingen, um den Dienst als Lokführer oder Zugbegleiter anzutreten. An dieser Stelle wollen wir uns für die tatkräftige Unterstützung bei allen nochmals recht herzlich bedanken.
Video vom Aufbau der Parkbahnanlage 1996 bis 1998

Am Ende der Gartenschau wurde unsere Bahnanlage als „Parkbahn in den Neckarauen“ benannt und ist mittlerweile zu einem Begriff in der Region geworden. Unser Zug fährt jeden Sonn- und Feiertag von Ostenmontag bis zum 3. Oktober sowie (bis 2017) am Nikolaussonntag. Als jährlicher Höhepunkt der Veranstaltungen gilt das immer am 1. Septemberwochenende stattfindende Dampfspektakel. Hierzu sind alle Dampfbahner und Dampfmodellbauer recht herzlich eingeladen. Die Bahnanlage wurde mittlerweile durch Abstellgleise mit Schiebebühne sowie verschiedenen Gleisverbindungsstrecken ergänzt. Es wurde auch ein 21 Meter langes Tunnel gebaut.

Im Jahr 2005 beging der Verein sein 25 Jähriges Bestehen. Bis dahin sollten noch weitere Gleisstrecken dazu kommen. Dies bot dann dem Lokführer verschiedene Varianten unsere Gleisstrecke zu befahren und garantiert unbegrenzten Fahrspass.

Die aktiven Mitglieder treffen sich jeden Mittwochabend von 19 bis 22 Uhr zum Werkstattabend und Samstags von 11 bis 18 Uhr zur gemeinsamen Arbeit in der Werkstatt und auf der Gleisanlage. Dazu sind auch Gäste willkommen. Die Werkstatt steht auch den aktiven Mitgliedern für ihre eigene Arbeit zur Verfügung.

Mittlerweile hat sich der Fahrzeugbestand wesentlich vergrößert. 22 Lokomotiven können die Mitglieder vorweisen. Davon sind noch einige im Bau.

Hier ein paar technische Details: (Stand 2005)

 

Spurweite auf allen Strecken 5 + 7 ¼ Zoll

Radien Strecke 15 + 20 Meter

Radien Weichen und Bahnhof 12 Meter

Steigungen 1,5 %

Fahrstrecke 1. Rundkurs 1200 Meter

Fahrstrecke aller Varianten 2000 Meter

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Klaus Pankraz
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